Papierarbeiter gegen Papierunternehmen

Im Jahr 2005 legten die Arbeiter in den finnischen Papier-, Pappe- und Zellstoffwerken zeitweise ihre Arbeit nieder. Der Grund dafür war ihre Unzufriedenheit über die Forderungen ihrer Arbeitgeber, den Papier-/Pappe- und Zellstoffunternehmen. Doch auch die Unternehmen hatten während der Gespräche Gründe für ihre Forderungen.

Im Jahr 2011 spitzten sich die Auseinandersetzungen zwischen beiden Seiten wieder zu. Arbeiter und Unternehmer bekommen nun in einem Gespräch die Möglichkeit, dir ihre Sicht der Dinge zu erzählen.

 
   
Sammle die Argumente von Herrn Kovallainen und Herrn Turunen und stelle sie in der Tabelle in Aufgabe 7 einander gegenüber.
   
Hallo ich bin Onni Kovallainen. Ich arbeite in einer finnischen Papierfabrik. Auch ich habe im Jahr 2005 gestreikt, weil ich mit den Arbeitsbedingungen nicht mehr zufrieden war.
  Emotron AB
Guten Tag. Mein Name ist Niilo Turunen. Ich bin Leiter der Papierfabrik, in der Herr Kovallainen arbeitet. Mit dem Streik 2005 war ich überhaupt nicht einverstanden. Unser Unternehmen hat mehrere Fabriken in Finnland. Wenn überall gestreikt würde, hätte das große Auswirkungen auf die Zukunft unseres Unternehmens.
phaewilk, morguefile.com
Bei ihren Forderungen ging es nur darum, mehr Geld zu verdienen. Wir Arbeiter waren ihnen dabei nicht so wichtig. Wir haben mehr Gehalt für unsere gute Arbeit gefordert, doch die wollten es uns nicht geben.
   
Wir müssen auf dem Papiermarkt konkurrenzfähig bleiben. Die Preise sinken seit Jahren und die Konkurrenz ist groß. Andere Länder produzieren Papier günstiger als wir. Damit wir ihnen auch zukünftig einen Arbeitsplatz bieten können, müssen wir Kosten einsparen, dazu gehören auch die Gehaltserhöhungen unserer Mitarbeiter.

 

Auf mehr Geld hätte ich sogar noch verzichtet. Aber dass ich dann auch noch zwölf statt acht Stunden am Tag arbeiten sollte, habe ich nicht eingesehen. Und meinen Sommerurlaub wollten sie auch noch kürzen, damit sie flexibler bei der Produktion sind. Nicht mit mir!
   
Die neue Regelung müssen sie verstehen. Wenn jeder Arbeiter nur acht Stunden arbeitet und dann welche krank werden, ist unsere Produktion in Gefahr. Aus diesem Grund haben wir gefordert, dass mehr Lohnarbeiter eingestellt werden. Diese können wir nämlich schneller einstellen und wieder entlassen.
  
Das ist der Dank dafür, dass meine Kollegen und ich ihnen entgegenkommen wollten. Wir haben ihnen angeboten, auf unseren Urlaub an Weihnachten und Mittsommer zu verzichten. Trotzdem wurde versucht, mich zu zwölf Stunden Arbeit zu überreden.
   
Auf Ihren Urlaub haben Sie verzichtet, weil wir ihnen Geld als Entschädigung und elf Arbeitsstunden pro Jahr weniger angeboten haben. Als Gegenleistung hätten wir von ihnen erwartet, dass sie auf ihr Gehalt an den ersten beiden Krankheitstagen verzichten. Doch das wollten sie und ihre Kollegen nicht.
   
Niemand von uns ist absichtlich krank. Warum sollen wir dann auf das uns zustehende Geld verzichten?
   

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